Wie Du auf jedes massive Problem eine viel freiere und leichtere Sicht auf Lösungen erhältst
Ein wirklich sehr hilfreiches Grundverständnis bei komplexen Problemlagen bezieht sich auf die Struktur wie ein jedes Problem aufgebaut ist.
Wie ist ein Problem normalerweise aufgebaut und welche Bestandteile braucht es überhaupt, um von einem Problem zu sprechen?
Wenn Du bei scheinbar dauerhaft anhaltenden Problemen eine freie Sicht und Klärung haben willst, hilft es sehr, die einzelnen Bestandteile des Problems einzeln zu benennen und zu bearbeiten. Die Arbeit mit Hilfe einer Problem-Lösungsstruktur ist im besten Fall ein optimales Ziel- und Verstehenscoaching.
Ich möchte gerne direkt und konkret an einem praktischen Life Coaching-Beispiel mein Standardtool zeigen. Dabei interessiert mich jetzt weniger ein Probleme, die unser Bundespräsident oder irgendjemand im Öffentlichen Leben hat, sondern eher Probleme, die ganz normal im Alltags-Business auftauchen.
Dieses Werkzeug kann sowohl für die Einzelberatung, die Gruppenberatung und zum Selbstcoaching genutzt werden.
Die Struktur aus denen jedes Problem besteht:
- Fokus (das ist der Träger des Problems)
- Ziel
- Hindernisse
- (noch) ungenützte Ressourcen
- Verdeckter Gewinn
- die künftige Aufgabe
Zur Vereinfachung beim Fokus unterscheide ich nur zwischen dem Träger des Problems als Einzelperson oder als Vertreter einer Gruppierung (Interessengruppe) oder eines Teams.
Der Problemlösungsablauf
Dann kann es losgehen!
Der Einfachheit halber nehme ich ein Einzelproblem, was möglicherweise eine ganze Menge Leute betrifft, die mit dem bedeutsamen Thema Disziplin ein wenig hadern.
a) Zunächst wird das Problem auf eine Karte geschrieben
Titel: ” Ich arbeite nicht diszipliniert genug und lasse mich immer wieder ablenken.”
Der Fokus: Ist klar! Ich tue mal so, als wenn ich dieses Problem habe. Somit ist es ein eigenes Anliegen. Dazu schreibe ich ein großes F auf eine Karte.
Das Ziel: Klar! Irgendwas soll anders werden. Jedes Problem geht einher mit einem Gefühl auf der Stelle zu treten und nicht wirklich weiter zu kommen. Darum braucht es eine Richtung oder eine Absicht.
Dazu ist folgende Frage sehr hilfreich.
“Woran werde ich und werden andere merken, dass das Problem verschwunden ist, dass ich mein Ziel erreicht habe?”
Antwort: “Ich merke es daran, dass ich meinen Arbeitsplan konsequent einhalte und umsetze.” “Andere merken es daran, dass ich zufriedener mit meiner Arbeitsleistung bin und glücklicher aussehe.”
Auf meine Zielkarte kommt daher der Rufname fürs Ziel: ” Arbeitsplan einhalten.”
Hindernisse:
In meinem Modell gehe ich immer von 3 Hindernissen aus, die es gibt und mich von der Zielerreichung abhalten. Machen wir es mal probeweise und Sie setzen dann Ihre Hindernisse selbstständig für Ihr Thema ein.
H1: Arbeitsplan ist nicht klar genug strukturiert.
H2: Ablenkungspotential ist hoch wegen Arbeit im Homeoffice
H3: Arbeitsrausch aufbauen ist mir innerlich fremd.
Alle 3 Hindernisse wieder auf Zettel schreiben.
(Noch) ungenützte Ressourcen.
Auch hier wieder 3 bisher noch ungenützte Ressourcen auf Zettel schreiben. Gäbe es diese ungenützten Ressourcen nicht, wäre das Problem prinzipiell unlösbar und damit könnten wir es überhaupt ad acta legen.
R1: innere Disziplin
R2: ständige Gewinnvisualisierung
R3: Mobilität
Der verdeckte Gewinn
Der ist nicht immer so leicht zu finden, weil der häufig mit inneren Überzeugungen zu tun hat, die andere oft schneller sehen als man selbst. Es ist aber sehr wichtig den verdeckten Gewinn zu finden, weil sonst das Problem immer wieder auftritt. Vielleicht wird es phasenweise etwas besser, aber irgendwann setzt sich der verdeckte Gewinn wieder durch, einfach weil er zu mächtig ist. Hier ist es gut einfach ein bisschen Energie in die Suche nach dem verdeckten Gewinn zu stecken.
Dazu einfach mal zunächst Ideen sammeln, die dann einen Hinweis auf den möglichen verdeckten Gewinn geben können:
- Loyalitäten (ist immer eine gute Idee in dem Zusammenhang)
- Innere Überzeugung: “Wenn ich immer hart und diszipliniert arbeite, bin ich zwar erfolgreich, verliere jedoch jede Lebensfreude und Spontanität.”
- familiäre Verluste (die Beziehung zum Partner verschlechtert sich)
- starke Verbundenheit mit dem Zeitgeist
Das sind mal so Dinge, die häufig eine Rolle spielen und Zielerreichungen torpedieren, die im Zusammenhang mit Disziplin stehen.
Die künftige Aufgabe
Die künftige Aufgabe ist zwingend zum Problem zugehörig. Was ist nach der Zielerreichung “Arbeitsplan einhalten ” dran? Womit muss ich fertig werden, wenn ich diesen Erfolg sagen wir mal zuverlässig erreiche?
” Ich müsste mit grossem finanziellen Erfolg fertig werden und mir wirklich Gedanken machen mit Geld und Besitz verantwortlich umzugehen. Ich müsste evtl. eine ehrenamtliche Tätigkeit übernehmen, um einen Teil wieder zurück zu geben. Ich müsste evtl. damit rechnen in die Identität eines Unternehmers zu kommen und mit anderen Unternehmern kommunizieren. “
Das könnten alles zukünftige Aufgaben sein. Die mir am plausibelsten erscheinende wähle ich aus oder mache max. 2 zukünftige Aufgaben fest.
zA1: xxx
zA2: yyy
Damit ist unsere Problemlösungsstrategie vollständig ausgefüllt. Nun lege ich ganz nach meinem Gefühl alle Zettel in meinem Arbeitszimmer aus.
Bedeutsame Nacharbeit zur Problemlösestrategie
Was noch wichtig ist: Mache auf jeden Zettel einen Pfeil, der die “Blickrichtung” des jeweiligen Themas repräsentiert.
Dann lasse alle Zettel in der gesamten Anordnung mal auf Dich wirken. Wie liegen die alle zueinander. Da kommen schon erste Ideen und Erkenntnisse.
Als weitere Unterstützung könntest Du dich mal auf alle Zettel “draufstellen” und mal nachspüren wie es dem jeweiligen Thema geht und notiere Dir auch hier die innerlich aufsteigenden Gedanken dazu.
Dann kannst Du ganz flexibel mal neue Ordnungen ausprobieren. Was fühlt sich besser an? Was wäre ein stimmiges Setting? Hier kannst Du immer wieder ein wenig die Zettel umlegen, bis Du eine gute Struktur gefunden hast, die sich wirklich gut anfühlt.
Danach schreibe Dir die drei wichtigsten Erkenntnisse auf jeweils eine eigene Moderationskarte und vereinbare mit Dir selbst den nächsten Schritt, der jetzt zu gehen ist.
Hier kann auch passieren, dass sich das Ziel ändert, weil das “alte Ziel” nicht mehr passt. Oder Du merkst deutlich, dass Du externe Hilfe in Anspruch nehmen solltest. Nimm solche Impulse einfach ernst wenn sie auftauchen und sich zeigen.
Buchtipp: Das beste Buch zum Thema Problemlösungsstruktur – Probleme lösen leicht gemacht ist die fundamental geniale Strukturaufstellungsarbeit von Matthias Vargá und Insa Sparrer. Das Buch heisst: Ganz im Gegenteil (Klick)
Welche Erfahrungen hast Du mit Problemlösungsstrukturen gemacht?
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4 Comments
Christoph Simon
26. Januar 2012Danke.
[…] Werkzeug, um sich selbst liebevoll zu coachen. Ich habe ja auf diesem Blog schon viel über die Problemlösungsstruktur geschrieben. Einen ähnlichen Artikel gibt es auf meinem anderen Blog Mehr Erfolg mit […]
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Coach Führungskräfte Frankfurt a.M….
Der Life Coach – Coaching in Berlin…
[…] https://www.life-coach-blog.de/lifecoaching-mit-klassischer-problem-struktur/ […]
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